8800, und mehr!

6. Juli 2022

Im BMW-Motorenwerk in Steyr arbeiten 4.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Aus der Meldung über eine Hausdurchsuchung

Zweierlei Erregung überkommt den gebürtigen Steyrer beim Erhaschen einer derartigen Meldung. Die erste hat ihre Wurzeln in der grundösterreichischen Befindlichkeit, sich und seinesgleichen als permanent zu Unrecht in der Öffentlichkeit unterrepräsentiert zu empfinden, eine Haltung, die etliche unselig in dumpfe regionalmediale Echokammern treibt (es gibt sie auch in Fernsehen und Internet): »Daschauher, sie bringen was über Steyr!« Daranangehängt das Auftrumpfen des nur dem Ortskundigen zu Gebote stehende Spezialwissens: Hat doch Steyr die objektiv schönste Postleitzahl, was allerdings nur die Steyrer wissen.

Der Mensch stellt Verbindungen her zwischen Dingen, die voneinander nicht die geringste Ahnung haben; so ist es zu den Sternbildern gekommen, und manche verwechseln derartige Konstrukte mit Kausalität, Logik gar: Jeden Sonntag zieht ein lautstarkes Häuflein, stolzgeschwollen (sic!), Steyrer, Österreicher! zu sein, durch die schönen Gassen der Altstadt in die Wohnviertel und brüllt seinen Kausalitätsbestemm heraus.

Wie jedermann weiß, lautet die Postleitzahl von Steyr 4400. Das erklärt auch, warum es in Wien wenig wirkliche Großbetriebe gibt. Lienz, Kals, Iselsberg-Stronach (9992)! Stronach? – Das kann kein Zufall sein! 

Es wird einem schlecht.