We put the fun in funeral
Werbewahrspruch, Bestattung Wien
Sich etwas zuunterst auf die Todolist setzen
mau ambitionierter Vorsatz
Todolist. Wir wollen dieses überaus hässliche Wort einmal aussprechen, als wär’s dem Deutschen entstammend (vermutlich maskulin): Der Todolist. Es muss sich um einen ungenießbaren Pilz handeln, den Tod hat er schon in seinem Namen eingeschrieben. Wer vom Todolist gekostet hat, steht unter seiner Knute, lebenslang: eine irreversible Infektion.
Der alte Bialetti (der Erfinder; nicht sein Bub, der Vermarkter, der sich, also seine Asche, in einer Makro-Moka bestatten hat lassen) hat ihm (dem Todolisten) sein persönliches Schnippchen geschlagen und sein Leben, was die zeitliche Ausdehnung betrifft, voll (völlig!) ausgekostet: Geboren zu Neujahr, gestorben an einem Silvestertag. Für an einem ersten Jänner Geborene (und nur für die!) könnte es nun ein (tunlichst unverbissen) anzulegendes Spiel mit dem Tod sein, das mit exakt jedem ersten mitternächtlichen Pummerinschlag in seine einjährige Verlängerung zu gehen hat. Der Wichtigkeitszuordnungsvorschlag für diesen einigermaßen exklusiven Vorsatz ist oben abzulesen. Menschen gibt’s ja, die tun sowas.
Interessant wäre, welches Vorhaben an der vorletzten Stelle dieses letztlich monströsen Mau-Mau-Spiels lauert.
Soviel also zum 19. November, meinem persönlichen Allerheiligentag. (Morton Feldman auf die Frage, warum er komponiere: »Aus Trauer über Schuberts Tod.«)