Plüsch

16. Oktober 2006

mein cafà©

Szene beim Billiard (im Weingartner spielt man auf Turniertischen Dreiband, sehr gepflegt): Sie spielen zu viert, je zwei und zwei, und es rennt nicht nur der Ball (sagen Sie niemals Kugel!), sondern vor allem auch der Schmäh. Ich liebe es, nach der Zeitung noch ein paar Minuten zu kiebitzen, die Kommentare der Spieler wie auch der anderen Beobachter, die meistens genussreich, dass es zum mit der Zunge Schnalzen ist, man kann sagen: applicà®rt werden, es ist ein patiniertes, im besten Sinn konservatives Vorstadtcafà©, und in die neuen Zeiten weist der in Häusern dieser Güte unübliche Trottelsteuerautomat der Firma Novomatic mit dem praktischen Papiergeldschlitz (ausschließlich zum Einzahlen).
Herrn Stefan, der, als er noch als Kellner hier arbeitete (deswegen hat man die beidseitig förmliche Anrede beibehalten), mein Epitheton Herr Kompositör (kurz: Gomposi) prägte, ist ein Stoß nicht wirklich gut gelungen, und augenblicklich umkreisen die ironischen Meldungen den zentralen Zweiertisch. Da hebt er zu einem kurzen Stoßseufzer an, wie man ihn so nur im Weingartner zu hören bekommt:

Es is jå a jeda gegn mi
obwoi i a so a Plüschtierchen bin.

Besser gehts nicht. Wirklich wahr.