planet proper

24. August 2014

alles blitzte makellos und roch nach desinfektion, mit esoterischem nettigkeitsanspruch, was erschlimmernd wirken musste. selbst die als originell getarnte barriere am eingang auflauernden, mit ihren microfasersohlen den boden putzenden hausschlapfen waren derart innen imprägniert, dass die socken ihrerseits hernach die waschmaschine polieren mussten. die keimfrei versiegelte gästewohnung war von derart einschüchternd pädagogischer sauberkeit, dass dem gast die zumutung seiner schmutzenden existenz so richtig hineingerieben wurde. in einer ahnung annähernden bewusstseins seiner makel floh er noch vor dem morgengrauen, und seine wohl noch wochenlang zu detektierenden spuren verfolgten ihn bis nach hause.
sein ganz offenbar so von ihm erwarteter aufbruch musste wie ein anpfiff zu umwälzenden arbeiten wirken, sie hatten plötzlich reichlich zu tun, sinnvolles: herauskehren zunächst, dann gründlich alles desinfizieren. aber auch das würde nicht ausreichen. das mindeste wäre ein neubau, ein ortswechsel vernünftiger. gut wäre, ein planet. bis dahin würde man im atombunker quartier nehmen.