Mütters Müllerin µµ/22

25. April 2005

Zurück zum Jäger Gracchus. Der erzählt ja dem Bürgermeister von Riva: Der große Jäger vom Schwarzwald hieß ich. (…) Hätte mich nicht die Gemse verlockt – so, nun weißt du es – hätte ich ein langes und schönes Jägerleben gehabt, aber die Gemse lockte mich, ich stürzte ab und schlug mich auf Steinen tot.
Ist ihm also das Gschichtl mit der Müllerin, die, wenn sie mit lahmem Halse nach der großen Straße gesehen hat und den Kopf zum Fenster raus streckte, um den heimkehrenden Jäger zu erspähen, eine gar hübsche Gemse gewesen sein muss, letztlich doch nicht gut bekommen.
Aus seiner Erzählung wissen wir, dass der Jäger Gracchus seither ein Untoter ist, mein Todeskahn verfehlte die Fahrt, eine falsche Drehung des Steuers, ein Augenblick der Unaufmerksamkeit des Führers, eine Ablenkung durch meine wunderschöne Heimat, ich weiß nicht was es war, nur das weiß ich, daß ich auf der Erde blieb und daß mein Kahn seither die irdischen Gewässer befährt. So reise ich, der nur in seinen Bergen leben wollte, nach meinem Tode durch alle Länder der Erde.