Eigentlich wollte ich erst Mitte Oktober schreiben. Aber die Ereignisse überstürzen sich (wie überstürzt sich denn etwas?), zumindest ätherisch. Weil morgen, am 1. Oktober ist bitteschön von 22.05 bis 23.00 im Radio ein Österreich 1 extra von meinen parlando. posaunenplaudereien vom 16. September im Radiokulturhaus. Ich hab’s nur beiläufig beim Durchblättern der Programmzeitschrift gehö1t aufgeschnappt, so ein Glück, dass ich das noch derlesen habe und Ihnen somit sagen kann. Für Außerösterreichische gibt es hier das Webradio. Bevor es mit dem regulären MütterBrief losgeht, noch drei dokumentarische Photos (©Victoria Coeln) von jenem 16. September 2005, die im Radio aus bekannten Gründen nicht übertragen werden können, sie zeigen mich vor (Abb. 1), während (Abb. 2) und nach (Abb. 3) dem Umknöpfeln.
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3 – das schaut doch gleich viel eleganter aus, zudem in voller Breite!
Also noch einmal: den unteren Knopf nicht einmal nicht angreifen! So ist es am sichersten.
Jetzt aber! Liebe MBA,
der Nachsommer, er scheint vorbei (nach welchem Sommer, bitte?), und der Oktober, von Christian Morgensterns weisem Galgenkind mnemotechnisch als Locktauber gespeichert, zieht ins Land. Allüberall wird die Ernte eingebracht, und auch ich denke mit regem Interesse an die Reben daunddort, vor allem aber am Wagram.
Locktauber, das erinnert daran, dass auch politisch geerntet werden will: Die Grüne Steiermark, das Sonnige Burgenland und Meine Goldene Wienerherzstadt kämpfen zur Wahl. Besonders anregend finde ich dabei eine Plakatreihe einer gemeinhin als schwarz bezeichneten wahlwerbenden Gruppe. Sie wirbt mit dem abschließenden Satz: weil in wien rot regiert. Davor, so ist es üblich, steht ein anschaulicher Impulssatz. Am besten gefällt mir der: stundenlang im stau. Ich stelle mir vor, dass der Reporter eines Privatradiosenders, von Radio Wien oder vom HitradioÖ3 mitten aus dem Geschehen berichtet, wie es sich eben gehört. Der live aufgedrehte Radioagitator stellt sich also, sagen wir, auf die berühmte Südosttangente und befragt herumstehende Autopassanten, warum sie hier stundenlang herumstehen. Die freundlichen Wiener Autofahrer lächeln verklärt ins Mikrophon und sagen in charmantestem Ton Na ja, weil in Wien rot regiert. Ich stelle mir weiters vor, dass ein in meinem Wohnbezirk befindliches Wetterobservatorium (im Nebenberuf Fußballplatz), die Hohe Warte, von so einem Reporter besucht wird und der dortige Universitätsprofessor für Meteorologie und Geodynamik um eine Erklärung für den verregneten Sommer gefragt wird. Auch er wird um eine Antwort nicht verlegen sein.
Was mich betrifft, ich frage mich, was ich denn anziehen soll im Oktober. Weil physisch bin ich ganz schön unterwegs, und wenn es am 20. in Rom oder am 21. in Skopje noch recht warm sein kann, ist es möglicherweise bereits am 22. in Moskau bitterkalt. Ich werde berichten, hier im MütterLog oder beim AllerheiligenMütter.
Herzlich, Bertl Mütter
Meine aktuellen Termine finden Sie wie immer in meiner Terminvorschau. Und was vorbei ist, ist vorbei, und wer zu spät kommt, der hat das Nachsehen.