lebensprall

26. November 2010

ein musikalienhändler aus bergamo, der seiner frau in nur fünf zeugungsakten ganze zehn kinder angehängt hatte – sie gebar ihm allen ernstes fünfmal zwillinge –, wollte nach diesem rekord wissen, ob die seltsamkeit eher mit seiner frau oder mit seinen eigenen genen zu tun hatte, und beschloss deshalb, ein für allemal klarheit in die sache zu bringen, indem er auch eine seiner angestellten schwängerte. diese brachte daraufhin zwilinge zur welt.
erwin einzinger, aus der geschichte der unterhaltungsmusik (fußnote, seite 478)

… vielleicht die präzisteste betrachtung der welt und ihrer – ubiquitären – curiosa schenkt uns erwin einzinger, weil nicht anders als vollumfassend zutreffend ist diese scheinbar beliebige aneinanderreihung losest wirkender assoziationsketten, ein raumundzeitmosaik, das sich nach und nach zusammensetzt, dabei immer eingestandenermaßen fragmentarisch bleibt und genau dadurch das ganze (das ganze!) leben in einer tiefenschärfe abbildet, wie es kein noch so ambitionierter großer abendland- oder weltenroman oder noch so kompletter thesaurischer universalalmanach auch nur andeutungsweise erreichen könnte.

belohnungslesen.