… ist gerettet!

12. April 2009

seit ende märz etwa, rechtzeitig zum alljährlichen abendlichtrettungsprogramm, dem umstellen auf die sommerzeit, hatte die bürgerlichkatholische qualitätszeitung österreichs damit begonnen, den sonntag zu retten, so der etwas abgegriffen klingende werbeslogan, für den sein frontdressman posierte. diese sonntagsrettung gelang, zweifellos, bedeutete aber keine verbesserung der lebens- oder gar der lesensqualität in diesem land, weil mit der erfüllung dieses katholischen grundsatzwunsches wurde leider in einem aufwaschen, wie man sagt, das ganze wochenende versaut. nämlich das spectrum, diese einzige nennenswerte feuilletonartige beilage österreichs (an sich gelte: man vermeide das wort österreich im zusammenhang mit dem zeitungswesen), erschien weiterhin in der – nun eintagsfliegenden – samstagsausgabe. wollte man durch diese unnötige sonntagsrettung die brauchtumsartige bargeldlose selbstentnahme der wochenendausgabe verhindern? weil: hätte man nämlich die wochenendausgabe wie bisher (gerne ohne lifting) beibehalten und sie gar zur kostenlosen entnahme auch für grundehrliche menschen (zu denen er sich rechnen wollte) freigegeben, dafür aber auf die sonntagspresse verzichtet, der verlag hätte sich, sicherlich, etliches erspart. den lesern übrigens auch, stellte er sich – … ist gerichtet! – vor.
(seinen osterspaziergang aber wollte er sich davon nicht betrüben lassen.)