Frisieren in Leoben /3

7. April 2006

In den Siebzigerjahren ging man in Frisiersalons, die einen modischen Frauen- oder (seltener) Männernamen trugen, und manche davon haben in den Vorstädten überlebt. Einige Beispiele (orthographisch übernommen aus dem Wiener Branchenbuch): Frisörstudio Diana, Salon Monika, Alma’s Salon, Studio Vera, Friseurstuben Evelyne, Friseursalon Kahl (sic!) Edith, Coiffeur Bea, Figaro Alfredo, …
Soweit, so gut. Und schon genug.
Dann aber, ausgehend vom (ich vermute) Achten Bezirk in Wien, brach die Originalität ein, ein eigenes Friseursprachgewerbe begann mit seinem Wüten. Eine Liste haarsträubender Ergebnisse aus den Selbststricktexterwerkstätten in den Hinterzimmern diverser Frisiersalons, in alphabetischer Ordnung: absoluthaar, ansichtssache, Austrian Hairlines, Blaues Hexagon, Blizzfrizz, C’HAARISMA, Chaos hairconcept, Cutpoint, Dauerwelle, Der Drei Hauben Friseur, Donauwelle, Frohlocke, GmbHaar, Haar für Haar, Haargenau, Haarlekin, Haarmonie, Die Haarprofi’s, Haarscharf, Haarspalterei, Haarwörker, Hairbox, Hair Control, Haircraft, Hair-Factory, Hair Flair, Hairlich, Hair Line, Hairman, Hair mit Flair, Hair & Mehr, Happy Hair-Naturfriseur, Hauptsache, Heiße Schere, Hin und Hair, Kamm In, Kopfart, Kopf & Quer, krehaartiv, Le Coup, O Haara, Schery, Schneideraum, Schnipp Schnapp, Schnittpunkt, Stufenschnitt, Superkampel, Terrassenschnitt, Zum Haarbändiger, Zur flinken Schere.
Morgen: Leoben, dem Fass den Boden ausschlagend und es gleichzeitig zum Überlaufen bringend, ohne Worte.