Ob die Ausstattung der Dusche ein Hinweis auf das Selbstverständnis einer Zivilisation sei, Aufschluss gebe, wieviel individuellen Gestaltungs- und Bewegungsraum man seinen Bürgern zugestehe und seinen Gästen – durchaus auch in erzieherischer Absicht – gewähre? Auf dieser Reise, die sich auf – allerdings recht weit entfernte – Regionen des deutschen Sprachraums beschränkte, bekam er es jedenfalls mit einer breiten Duschvarietät zu tun, nicht immer ein feuchter Spaß.
Da gab es Brausen, deren Schlauch war so kurz, dass sich Menschen über 1,70m gefährlich bücken mussten, wollten sie sich den Oberkörper, den Kopf gar duschen; beim Aufrichten lauerten die Armaturen dem Hinterkopf auf. Besonders perfide erschien ihm auch der Umstand, dass der Schlauch jedesmal abknickte, wenn er sich strecken wollte und drohte, aus dem Einhandmischer hervor zu platzen.
(Von der Beschaffenheit des Wasserstrahls war hier schon früher die Rede.)
(morgen: die Duschkopfüberforderung)
Duschindizien
6. Dezember 2006