9.4

19. August 2020

Ach, die Neunte. Natürlich gilt sie zu recht als sakrosankt. Man wird sich aber trotzdem was wünschen dürfen. Ich mir etwa, dass uns dieses humanistische Sakralgebrüll (FREUDE!), dieser unerträgliche Hohe Ton, diese steifen Klangverpanzerungen erspart oder zumindest weniger populär-populistisch serviert würden, und zwar vom Werk selber her schon. Ihre Platzierungen und ergänzenden Bedeutungszuschreibungen sind noch eine ganz andere, nicht immer nur freudemachende Geschichte.

Wenn schon mit viertem Satz, hier mein Vorschlag zur Güte: Die Neunte Beethoven wäre ja ganz ok, sogar wunderbar; wenn sie halt doch nur vom Schubert wär’.